Die Saison 2010 war für das Mixed-Team „Freespeed Coed“ von der Teilnahme an den Club- Weltmeisterschaften in Prag sowie durch die Ambitionen für die Schweizer Meisterschaften, bei denen das Team im Vorjahr den zweiten Rang erreicht hat, geprägt. Bereits im Winter 2009/2010 begannen die Vorbereitungen auf die neue Saison mit intensiven Hallentrainings. Die Vorfreude auf die Saison war im Team deutlich spürbar und die Trainingsmotivation dementsprechend hoch.
Als erstes internationales Turnier wurde im Mai 2010 das dreitägige „Talampaya“ in Genf gespielt. Bei diesem Turnier hat das Team auch erstmals mit fünf Gast-Spielern gespielt, die das Team auch bei den Weltmeisterschaften in Prag unterstützen sollten. Es kam bei diesem Turnier vorwiegend darauf an, sich als Team einzuspielen und Erfahrungen gegen andere hochklassige Teams und WM-Teilnehmer zu sammeln. Freespeed Coed steigerte sich von Spiel zu Spiel über alle drei Tage hinweg und schlug z.B. die WM-Teilnehmer aus Paris. Aufgrund einiger unglücklicher Niederlagen war das Team jedoch am Ende nur in der unteren Hälfte der Tabelle, zog jedoch trotzdem eine positive Bilanz und bekam sogar noch den Preis für das beste Kostüm an der Party.
Die Schweizer Meisterschaften begannen mit zwei sehr souveränen Siegen (gegen Code Wiz und HiJackers) und einer ärgerlichen Niederlage gegen die Wombats. Drei 90-minütige Spiele bei fast 30 Grad Celsius in Zug machten dem Team zu schaffen. Am zweiten Tag folgte ein Niederlage gegen ZUF, aber im letzten Spiel der ersten Runde der Schweizer Meisterschaften drehte Freespeed Coed einen 6:9 Rückstand zur Halbzeit gegen Kloppstock in einen 17:10 Sieg. Die zweite Runde der Schweizer Meisterschaften in Basel war aufgrund dreier Niederlagen gegen Teams, die Freespeed Coed alle vorher schon einmal geschlagen hat, enttäuschend. Positiv hervorzuheben an der zweiten Runde der Schweizer Meisterschaften ist jedoch der Sieg gegen Radical, die vor dem Spiel in der Tabelle einen Platz vor Freespeed Coed standen und deutlich mit 17:8 und einer hervorragenden Mannschaftsleistung besiegt wurden. Die Teilnahme an den World Ultimate Club Championships in Prag war der Saisonhöhepunkt für das Team. Freespeed Coed konnte an den Worlds nur teilnehmen, weil der amtierende Schweizer Meister (ZUF) seinen Startplatz nicht wahrgenommen hat und Freespeed Coed als amtierender Vize-Meister nachrücken konnte. Insofern wäre es bereits ein Erfolg gewesen, wenn Freespeed Coed überhaupt nur ein einziges Spiel gewonnen hätte. Am Ende standen 5 Siege aus 10 Spielen in der Bilanz von Freespeed Coed und es sprang letztendlich Platz 33 (von 40 Teams insgesamt) heraus. Freespeed Coed hat damit eine Teilnahme an den Worlds auch sportlich gerechtfertigt und schnitt im Vergleich aller europäischen Teams immerhin auf Platz 15 ab. Im Spirit-Ranking erreichte das Team ebenfalls Platz 15.
Bei der dritten Runde der Schweizer Meisterschaften in Bern schlug Freespeed Coed die Wombats und revanchierte sich damit für die Niederlage bei der ersten Runde der Schweizer Meisterschaften. Durch den Sieg gegen die Wombats erreichte Freespeed Coed das Spiel um Platz 3 und musste darin wiederum gegen Radical antreten, gegen die es bis dahin ein Sieg und eine Niederlage gab. Das Spiel war stets ausgeglichen und beim Spielstand von 14:14 war die Zeit abgelaufen. Den äusserst langen und hart umkämpften letzten Punkt entschied Freespeed Coed dann für sich und schloss die Saison somit als drittplatziertes von insgesamt 15 Schweizer Mixed-Teams ab. Freespeed Coed hat in der Saison 2010 gegen alle Schweizer Teams bis auf den Schweizer Meister ZUF mindestens einmal gewonnen und kann somit ein positive Bilanz ziehen und mit der Leistung über die gesamte Saison hinweg sehr zufrieden sein.
Author Archives: miki
Freespeed Ladies 2010
Paganello
Tag 1: Am frühen Morgen des 30. März stehen 11 Ladies, eine Stewardess und ein Floppy Fish am Bahnhof in Basel. Captain Gabi, Vize Miri, Hucker Joelle, Topscorer Chantal, Motivationstrainerin Fränzi, Entertainer Isa, Defense-Queen Christine, Sprinter Crisscross, Allrounder Sabine, Doktor LL, Budwig-Becki und der Floppy Fish machen sich auf den Weg ans Turnier der Turniere nach Rimini (die Stewardess kommt später nach). In Rimini angekommen und gestärkt durch einen Cappuccino von unserem Lieblingscafe, gehen wir an den Strand und machen das, was wir neben Apéro essen und Neuigkeiten erzählen am besten können (oder vielleicht korrekter gesagt, am liebsten machen): Frisbee spielen. Nach dem Training gehen wir einkaufen, denn Sabine hat die glänzende Idee, dass wir jeden Abend einen Apéro in einem anderen Zimmer veranstalten könnten. Nach dem ersten Apéro, der nichts zu wünschen übrig lässt, gehen wir an die Welcome Party, wo‘s wie jedes Jahr Paganello-Fischli, kalte Pasta mit Tomatesauce aus der Dose und Kopfweh-Wein gibt. Aber wegen dem Essen sind wir ja gar nicht gekommen, sondern wegen Detlef D. Soost, der laut Flyer einen Dance-Workshop im Zelt veranstaltet (vor allem Gabi). Umso grösser ist die Enttäuschung, als wir rausfinden, dass wir Detlef verpasst haben.
Tag 3: Unseren Kampfgeist können wir auch am zweiten Spieltag nicht aus unseren neuen roten Flaschen locken. Wir verlieren gegen Swiss Milk. Die Stimmung ist wegen den vier verlorenen Spielen, Sabines Rückenschmerzen und ominösen Fussbeschwerden von Isa ein wenig getrübt. Unserer Motivationstrainerin gelingt es aber immer wieder, uns aufzuheitern. Gegen HyväHyväHyvä (=“gut, gut, gut“ auf finnisch) spielen wir alles andere als gut. Wir sind nicht genug wach und unsere Defense ist zu lasch. Bei stürmischem Wetter treten wir anschliessend gegen Cosmic Girls an. Mit ihrer Zonendefense drängen sie uns immer weiter zurück und der Wind tut sein übriges, sodass wir klar geschlagen werden.
Tag 4: Beim letzten Vorrundenspiel gegen Yaka legen wir fulminant los. Leider wachen die Französinnen jedoch nach einer Viertelstunde auf und beginnen zu scoren. Joelle wird zum vierten Mal zum Most Valuable Player gewählt. Dieses Mal gehört der Preis aber zur Hälfte Chantal, denn Yaka bemerkt erst zum Schluss, dass Chantal und Joelle nicht eine Person sind. „Oh, there are two of you!“ Das zweite Spiel dieses Tages gegen die Strandperlen müssen wir unbedingt gewinnen. Und weil ausserdem Ostersonntag ist, veranstalten Sabine, Christine und Isa einen Eierlauf zum Aufwärmen. Und siehe da, es gelingt den Freespeed Ladies, den Gegner von Anfang an einzuschüchtern. „Die sind alle so klein, dünn und schnell.“ Der Flow ist drin, super Cuts, weite Pässe und WIR GEWINNEN… und ziehen an den Schweizer Milchkühen vorbei in den oberen Pool. Um 17 Uhr spielen wir das letzte Spiel gegen Brilliance bei Sturm und Regen. Es geht darum, ob wir am nächsten Tag um die Plätze 9/10 oder 11/12 kämpfen. Olga hat zwei Jacken und eine Regenhose an, ist also etwa so dick eingepackt wie eine russische Babuschka. Weil sie sich auch etwa so schnell bewegt, geht der erste Punkt an die Freespeed Ladies. Dann reisst sich Olga aber die Kleider vom Leibe und kurz vor dem Ende steht es 5:5. Brilliance macht den nächsten Punkt und anschliessend zwei hintereinander im Cap. So verlieren wir unglücklicherweise mit 5:8. Am Abend bestellen wir Pizza und dann geht der Verkleidungsspass los. Die Mission: Wie Audrey Hepburn aussehen. Nach einer Stunde sehen einige wie eine Imitation von Jacky Kennedy aus, andere, als würden sie an die Beerdigung einer reichen Großtante gehen. Wenigstens sitzen zu diesem Zeitpunkt noch bei allen die Hochsteckfrisuren. Noch ein Gruppenfoto in der Lobby und dann müssen wir los, damit wir den letzten Bus nicht verpassen. Die Party ist lustig und v.a. der ominöse Teppichtanz bleibt ein paar Ladies sicher für immer in Erinnerung. Miri leidet noch Tage danach unter einem Höhrsturz, bis der Arzt eine Entdeckung macht und aus ihren Ohren meterlange Taschentücher zieht, die sie als Ohrschutz in der Disco benutzt hat.
Tag 5: An diesem Morgen überlegen wir uns, ob es sich angesichts der Witterung „lohnt“, sich durch den Wind zum Strand zu kämpfen und gegen Dyki Krali zu spielen. Doch dank Rebekkas Einfall, machen sich ein paar Ladies mit Duschhauben auf dem Kopf (die weniger Cleveren halt ohne) auf den Weg zum Strand. Das Spiel wird zum „Call Festival“. Danach werden uns im Hotel vom Besitzer Gläser in die Hand gedrückt und Champagner eingegossen und wir feiern einen lustigen Abschluss. In Rimini am Bahnhof dann die böse Überraschung. Der Zug hat eine Stunde Verspätung. Nach Abklärungen der Eckert-Sisters mit der Bahnhof-Hilfe fahren wir nach Milano Centrale. Unser Anschlusszug ist natürlich in der Zwischenzeit ohne uns abgefahren. Während Chantal und Gabi mit der unglaublich hilfsbereiten Assistenza di Milano Centrale diskutieren, wenden die anderen Ladies eine Zonendefense an, um das Gepäck vor komischen Gestalten abzuschirmen. Die Assistenza-Mitarbeiter sind zwar Weltmeister im Kaugummi-schnell-kauen, im Probleme lösen aber leider überhaupt nicht. Nach stundenlangen, hartnäckigen Diskussionen können die Ladies, die am nächsten Tag arbeiten müssen, in der Nacht zurückfahren. Den Anderen wird eine Nacht in einem Hotel in Milano bezahlt. Am Anfang der Diskussion hatte es noch geheissen, ALLE Hotels in Milano seien ausgebucht… Naja, immerhin hat sich die Geduldsprobe also doch noch gelohnt.
Skybowl Winterthur:
Beim internationalen Turnier treffen wir auf starke Teams, u.a. nehmen 2 Mannschaften der Schweizer Nati daran teil. Wir spielen ziemlich durchzogen und werden 6. von 8. Erwähnenswert sind der gloriose Beerrace-Sieg von Patricia und Christine sowie die Party mit Flugeinlagen und Stangentanz.
Swiss Cup Huttwil:
Beim Swisscup zeigen wir endlich über weite Strecken unsere Stärken, gewinnen gegen die schlechteren Teams und verlieren nur knapp (einmal davon wegen einem umstrittenen Call) gegen die besseren Mannschaften. Der 3. Platz ist das verdiente Resultat dieses gelungenen Turniers.
Team-Weekend:
Nachdem es mit dem Turnier in Dublin leider nicht geklappt hat, entscheiden wir uns dazu, das Wochenende für einen Team-Event zu nutzen. Da der Seilpark-Ausflug leider im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, resp. in den Schnee fällt, lassen wir uns im Wellnesspark Luzern verwöhnen. Am Abend morden wir fröhlich drauf los beim Werwölfe-Spiel. Für den Sonntag ist nach einem Jogging-Lauf ein Spiel gegen die Panthers geplant. Wegen dem angeblich schlechten Wetter (blauer Himmel und Sonnenschein in Basel!!!) erscheinen diese jedoch nicht. Da glücklicherweise zwei Angels-Spielerinnen kommen und Baba auch auftaucht, können wir doch noch 7 gegen 7 spielen – ein toller Abschluss des Ladies- Jahres!
Freespeed One 2010
Beim ersten Team von Freespeed sind es – so könnte man sagenzwei Generationen, die miteinander Ultimate spielen. Die „Alten“, die zum Teil schon dabei waren, als Freespeed gegründet wurde und schon so lange im Geschäft sind, dass man in der Garderobe Geschichten zu hören bekommt, die mit den Worten „Weisch no früehner in dr Schütze…“ beginnen. Es sind diese Jungs, die sich langsam aber sicher Gedanken darüber machen, wie es wohl wäre, eine Familie zu gründen und ein paar Kindlein in die Welt zu setzen. Die Jungs, die unserem Verein und unserem Team nicht mehr ein halbes Jahrzehnt als Spieler zur Verfügung stehen werden. Abgesehen, von einigen wenigen Querschlägern, die man nur schwerlich zu einer der beiden Generationen zählen kann, kommen dann schon die Jungen, die von den „Alten“ auch liebevoll „Secondos“ genannt werden. Sie haben die ‚gute alte Zeit’ allerhöchstens am Rande miterlebt und strotzen nur so vor Tatendrang und Naivität. Es sind die Jungs, die sich mit dem Gedanken anfreunden (müssen), dass es nun sie sind, die früher oder später in die Fußstapfen der „Alten“ treten müssen und vielleicht darüber hinaus.
Und dann sind da noch die „Terzos“. Die Jungen, die drücken und hart trainieren. Die, die danach lechzen zu zeigen, was in ihnen steckt. Die, die nur darauf warten eine tragende Rolle als Spieler zu übernehmen und bereit sind, die dafür erforderlichen Opfer zu erbringen.
Wir haben noch allermindestens ein oder zwei Jahre, in denen uns dieses Teamgefüge erhalten bleibt. Danach wird sich das erste Team wohl neu erfinden müssen. Bis dahin jedoch bleibt zusammen, was zusammen gehört.
Letzte Saison konnten wir einen ganz grossen Erfolg verbuchen, und hatten –wie immer- mit dem einen oder anderen Rückschlag zu beißen. Am Paganello hatten wir nach einem unglaublichen Run, wo wir gegen Scandal und die Stinks gewannen, die so nie da gewesene Chance mit einem Sieg gegen CUSB ins Halbfinale einzuziehen, schafften dies jedoch nicht und mussten uns zum Schluss mit dem 7. Platz begnügen.
Der Skybowl, unser traditionell erstes Rasenturnier der Saison beendeten wir auf Platz 2. mit der ersten Finalniederlage gegen Bern. Am Tom’s Turney in Brugge lieferten wir ein tolles Turnier, das Team schaffte es miteinander zu funktionieren, die Zahnräder griffen ineinander und die Basis für den noch bevorstehenden Erfolg wurde gelegt. Nach gutem Turnier und tollem Final verloren wir knapp und mussten uns wiederum mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
Am Windmill Windup in Amsterdam konnten wir auf den guten Leistungen aufbauen. Nachdem uns eigentlich kein Team in den fünf Spielen des Swiss Draw das Wasser reichen konnte wurden wir erst im Viertel- und Halbfinal von M.U.C. und Silence gefordert, beide Spiele konnten wir knapp für uns entscheiden. Im Final wurden wir dann erneut von den verstärkten Bernern gestoppt. Wieder Platz zwei. Die WUCC Prague, die Club Weltmeisterschaft war für uns ein Highlight 2010. Durch unseren Erfolg in der ersten Gruppenphase konnten wir in einen der Power-Pools einziehen und gegen einige der besten Ultimate Teams der Welt antreten. Unsere Leistungen waren jedoch zu unbeständig und so bleibt uns neben der einen oder anderen Klatsche auch ein grosser Achtungserfolg gegen den derzeitigen UPA –Champion Chain Lightning. Wir beendeten das Turnier mit einem Sieg gegen das zweitbeste japanische Team auf Rang 23.
An der Qualifikation für die EUCF, dem „Champions League“ –Äquivalent hatten wir keine Probleme uns die Qualifikation zu sichern. Wir holten uns im Final sogar unseren einzigen (hochverdienten) Sieg gegen Bern in der Saison 2010.
Eine Woche darauf am Final der Schweizermeisterschaft klappte dies leider nicht mehr; trotz guter Leistung mussten wir uns einem ebenbürtigen (aber an diesem Tag nicht besseren) Gegner geschlagen geben.
Unser Saisonhöhepunkt war zweifelsfrei das Erreichen des dritten Platzes an der EUCF in Spanien. Wir hatten als Verstärkung Knüsi von FSL dabei, der mit uns auch schon Amsterdam, Prag, und an der Quali gespielt hat. Wir funktionierten als Team unglaublich gut zusammen und schlugen in der Gruppenphase und im Viertelfinal alle Teams ohne grössere Mühe. Darunter auch Chevron, den Vorjahressieger mit 15:4 (!). Diese Meldung sorgte bereits am ersten Turniertag für Aufsehen und bescherte uns etwas Publicity. Der Halbfinal gegen Bern war dann nicht so knapp, wie wir erhofft hatten. Der Gegner war an diesem Tag eine Klasse besser und zog ins Finale ein. Wir kämpften am nächsten Morgen um den dritten Platz gegen den englischen Meister Clapham und gewannen nach furioser Aufholjagd mit 14:10. Der dritte Platz war Tatsache und somit der wohl größte Erfolg in der Clubgeschichte.
Traditionell bildete das „Spass-Turnier“ in Bologna den Abschluss der Saison. Doch Freespeed nahm das Wort Spass-Turnier wohl etwas zu ernst, worauf beinahe die halbe Mannschaft am Sonntag aufgrund ausgeprägter Kater-Erscheinungen nicht spielen konnte. Ein junges Team, mit guten Werfer-Skills holte sich im Matsch von Bolognas strömendem Regen dennoch den Titel und verteidigte Lu’s Vermächtnis. Solange Alt und Jung noch zusammenspielen gilt es das vorhandene Erfolgspotential auszuschöpfen. In den nächsten zwei Jahren liegt noch so viel drin…