Beim ersten Team von Freespeed sind es – so könnte man sagenzwei Generationen, die miteinander Ultimate spielen. Die „Alten“, die zum Teil schon dabei waren, als Freespeed gegründet wurde und schon so lange im Geschäft sind, dass man in der Garderobe Geschichten zu hören bekommt, die mit den Worten „Weisch no früehner in dr Schütze…“ beginnen. Es sind diese Jungs, die sich langsam aber sicher Gedanken darüber machen, wie es wohl wäre, eine Familie zu gründen und ein paar Kindlein in die Welt zu setzen. Die Jungs, die unserem Verein und unserem Team nicht mehr ein halbes Jahrzehnt als Spieler zur Verfügung stehen werden. Abgesehen, von einigen wenigen Querschlägern, die man nur schwerlich zu einer der beiden Generationen zählen kann, kommen dann schon die Jungen, die von den „Alten“ auch liebevoll „Secondos“ genannt werden. Sie haben die ‚gute alte Zeit’ allerhöchstens am Rande miterlebt und strotzen nur so vor Tatendrang und Naivität. Es sind die Jungs, die sich mit dem Gedanken anfreunden (müssen), dass es nun sie sind, die früher oder später in die Fußstapfen der „Alten“ treten müssen und vielleicht darüber hinaus.
Und dann sind da noch die „Terzos“. Die Jungen, die drücken und hart trainieren. Die, die danach lechzen zu zeigen, was in ihnen steckt. Die, die nur darauf warten eine tragende Rolle als Spieler zu übernehmen und bereit sind, die dafür erforderlichen Opfer zu erbringen.
Wir haben noch allermindestens ein oder zwei Jahre, in denen uns dieses Teamgefüge erhalten bleibt. Danach wird sich das erste Team wohl neu erfinden müssen. Bis dahin jedoch bleibt zusammen, was zusammen gehört.
Letzte Saison konnten wir einen ganz grossen Erfolg verbuchen, und hatten –wie immer- mit dem einen oder anderen Rückschlag zu beißen. Am Paganello hatten wir nach einem unglaublichen Run, wo wir gegen Scandal und die Stinks gewannen, die so nie da gewesene Chance mit einem Sieg gegen CUSB ins Halbfinale einzuziehen, schafften dies jedoch nicht und mussten uns zum Schluss mit dem 7. Platz begnügen.
Der Skybowl, unser traditionell erstes Rasenturnier der Saison beendeten wir auf Platz 2. mit der ersten Finalniederlage gegen Bern. Am Tom’s Turney in Brugge lieferten wir ein tolles Turnier, das Team schaffte es miteinander zu funktionieren, die Zahnräder griffen ineinander und die Basis für den noch bevorstehenden Erfolg wurde gelegt. Nach gutem Turnier und tollem Final verloren wir knapp und mussten uns wiederum mit dem zweiten Platz zufrieden geben.
Am Windmill Windup in Amsterdam konnten wir auf den guten Leistungen aufbauen. Nachdem uns eigentlich kein Team in den fünf Spielen des Swiss Draw das Wasser reichen konnte wurden wir erst im Viertel- und Halbfinal von M.U.C. und Silence gefordert, beide Spiele konnten wir knapp für uns entscheiden. Im Final wurden wir dann erneut von den verstärkten Bernern gestoppt. Wieder Platz zwei. Die WUCC Prague, die Club Weltmeisterschaft war für uns ein Highlight 2010. Durch unseren Erfolg in der ersten Gruppenphase konnten wir in einen der Power-Pools einziehen und gegen einige der besten Ultimate Teams der Welt antreten. Unsere Leistungen waren jedoch zu unbeständig und so bleibt uns neben der einen oder anderen Klatsche auch ein grosser Achtungserfolg gegen den derzeitigen UPA –Champion Chain Lightning. Wir beendeten das Turnier mit einem Sieg gegen das zweitbeste japanische Team auf Rang 23.
An der Qualifikation für die EUCF, dem „Champions League“ –Äquivalent hatten wir keine Probleme uns die Qualifikation zu sichern. Wir holten uns im Final sogar unseren einzigen (hochverdienten) Sieg gegen Bern in der Saison 2010.
Eine Woche darauf am Final der Schweizermeisterschaft klappte dies leider nicht mehr; trotz guter Leistung mussten wir uns einem ebenbürtigen (aber an diesem Tag nicht besseren) Gegner geschlagen geben.
Ary, Bääng und Tumbi gemeinsam für den 3. Rang an der EUCF 2010
Unser Saisonhöhepunkt war zweifelsfrei das Erreichen des dritten Platzes an der EUCF in Spanien. Wir hatten als Verstärkung Knüsi von FSL dabei, der mit uns auch schon Amsterdam, Prag, und an der Quali gespielt hat. Wir funktionierten als Team unglaublich gut zusammen und schlugen in der Gruppenphase und im Viertelfinal alle Teams ohne grössere Mühe. Darunter auch Chevron, den Vorjahressieger mit 15:4 (!). Diese Meldung sorgte bereits am ersten Turniertag für Aufsehen und bescherte uns etwas Publicity. Der Halbfinal gegen Bern war dann nicht so knapp, wie wir erhofft hatten. Der Gegner war an diesem Tag eine Klasse besser und zog ins Finale ein. Wir kämpften am nächsten Morgen um den dritten Platz gegen den englischen Meister Clapham und gewannen nach furioser Aufholjagd mit 14:10. Der dritte Platz war Tatsache und somit der wohl größte Erfolg in der Clubgeschichte.
Traditionell bildete das „Spass-Turnier“ in Bologna den Abschluss der Saison. Doch Freespeed nahm das Wort Spass-Turnier wohl etwas zu ernst, worauf beinahe die halbe Mannschaft am Sonntag aufgrund ausgeprägter Kater-Erscheinungen nicht spielen konnte. Ein junges Team, mit guten Werfer-Skills holte sich im Matsch von Bolognas strömendem Regen dennoch den Titel und verteidigte Lu’s Vermächtnis. Solange Alt und Jung noch zusammenspielen gilt es das vorhandene Erfolgspotential auszuschöpfen. In den nächsten zwei Jahren liegt noch so viel drin…