Ultimate (früher auch Ultimate Frisbee genannt – da der Begriff „Frisbee“ von der US-amerikanischen Firma Wham-O geschützt ist, darf er nicht mehr offiziell verwendet werden) ist ein wettkampforientierter, weitgehend berührungsloser Mannschaftssport, der mit einer 175 g schweren Plastikwurfscheibe (Frisbee) gespielt wird. Ursprünglich von amerikanischen Studenten erfunden, erfreut sich Ultimate heute international zunehmender Beliebtheit. Es wird in mehr als 50 Ländern gespielt und es dürfte weltweit mehr als 7 Millionen Spieler geben. Schwerpunkte sind die USA und Kanada mit über 5 Millionen Spielern.
Ultimate zeichnet sich aus durch den Spirit of the Game, der die Prinzipien des Fair Play und den Spaß am Spiel in den Vordergrund stellt. Es zählt zu den Flying-Disc-Sportarten, zu denen auch Disziplinen wie Discgolf oder Freestyle zählen.
Spielidee
Ziel des Spiels ist, die von einem Mitspieler geworfene Frisbeescheibe in der gegnerischen Endzone am Ende des Feldes zu fangen, wofür die Mannschaft des Fängers einen Punkt erhält. Verschiedene Spielelemente aus dem Basketball und dem American Football sind beim Ultimate enthalten, jedoch bedeutet jeder Körperkontakt (theoretisch) ein Foul. Die angreifende (in Scheibenbesitz befindliche) Mannschaft versucht, sich Freiräume zu erlaufen; die verteidigende Mannschaft versucht, durch Decken und Blocken in Scheibenbesitz zu gelangen. Das Spiel ist dadurch sehr laufintensiv, allerdings darf sich der Spieler mit der Scheibe nicht von der Stelle bewegen. Der Sport wird meistens ohne Schiedsrichter gespielt, alle Entscheidungen werden von den beteiligten Spielern auf dem Feld getroffen.
Geschichte
1964 wurde mit der International Frisbee Association (IFA) der erste Verband gegründet, und 1968 stellten Studenten der Columbia High School in New Jersey Ultimate Frisbee als Mannschaftssportart der Öffentlichkeit vor. Sie übernahmen dabei Spielelemente der amerikanischen Volkssportarten Basketball und American Football. 1967 wurden die ersten, auch heute noch allgemeingültigen Regeln aufgestellt. Seit 1983 werden Weltmeisterschaften ausgetragen.
Indoor
In Europa wird in der Wintersaison sehr häufig in der Halle gespielt, dabei werden Handball- oder Basketballfelder genutzt. Dadurch ergeben sich ein paar Regeländerungen: So wird die Spielfeldgröße entsprechend angepasst, die Spielerzahl auf 5 gegen 5 reduziert und der Stall Count auf 8 herunter gesetzt.
Durch die kleineren Feldabmessungen und die fehlenden Witterungseinflüsse (kein Wind oder Regen) ist Indoor Ultimate im Allgemeinen schneller als Outdoor Ultimate und es ergeben sich andere taktische Möglichkeiten.
Wegen begrenzter Hallenzeiten und des intensiveren Spiels wird oft auch im sogenannten Nonstop-Modus gespielt: Dies ist eine Variante, die sich auf vielen deutschen Hallenturnieren durchgesetzt hat. Hierbei wird nach einem erzielten Punkt die Scheibe an der Stelle des Punktgewinns abgelegt. Die andere Mannschaft spielt von der Mitte der vorderen Endzonenbegrenzung sofort weiter. Es erfolgt also während des ganzen Spiels kein Seitenwechsel, was in der Halle aber normalerweise keine Rolle spielt. Spielerwechsel sind jederzeit per Handschlag an einem definierten Auswechselbereich möglich, meist wird hier die jeweils eigene Endzone vorgegeben. Im Nonstop-Modus verliert man keine Zeit durch Wechseln, Aufstellen, Anwurf und Scheibe ins Spiel bringen, so dass man pro Punkt etwa 30 Sekunden spart.
In Deutschland werden getrennt voneinander ein Outdoor- und Indoormeister ermittelt. In der Schweiz werden nur bei den Junioren Indoor Meisterschaften durchgeführt.
Beach Ultimate
Seit 2001 gibt es die Beach Ultimate Lovers Association (BULA), die sich um die Belange des Beach Ultimate kümmert. Die meisten Beach-Ultimate-Turniere werden seitdem nach den BULA-Regeln ausgeführt, die Elemente der WFDF- und UPA-Regeln enthalten.
Es wird 5 gegen 5 auf Sand gespielt und die Spiele finden auf einem kleineren Feld statt. Das Spielfeld ist 75 m lang und 25 m breit, mit zwei Endzonen von jeweils 15 m Länge an den beiden Stirnseiten des Hauptspielfeldes. Die Spielfeldbegrenzungen werden durch gut sichtbare Abspannbänder gekennzeichnet.
Seit 2004 werden eigene Beach-Ultimate-Weltmeisterschaften ausgetragen. Bei den erstmals ausgetragenen Beach-Europameisterschaften 2008 in Le Pouliguen (F) konnte Freespeed für die Schweiz den Titel gewinnen.
Die Weltmeisterschaften sowie die Europameisterschaften finden im Vier-Jahres-Turnus statt.
Beach Ultimate hat mittlerweile einen eigenen Verband, der wie auch Ultimate dem WFDF untergeordnet ist.