post

Halbfinal

Der Fokus im Warmup war gut, die Intensität war hoch, eine ganz kleine Nervosität war aber doch wahrnehmbar. Wir starteten schlecht ins Spiel, liessen uns vom harten Marking mit vielen Fouls beirren und hatten den Kopf auch nicht ganz bei der Sache.
Die komplette erste Halbzeit war zum vergessen. Wir versuchten mit unermüdlichen Moral die Scheibe jedes Mal zurück zu holen. Es waren aber zu viele Eigenfehler um mit Schweden mit zu halten. Zur Halbzeit lagen wir 3:9 hinten. In der Pause versuchten wir unsere Moral oben zu halten und einige taktischen Angleichungen vorzunehmen.
Wir starteten mit Offence in die zweite Hälfte – und kassierten gleich wieder ein Break! 3:10…
Den nächsten Punkt konnten wir endlich wieder schreiben, es brauchte aber viel Überzeugungsarbeit, um die Schweden dazu zu bringen, ein deutliches Foul zuzugeben, ohne welches wir einfach den Punkt geschrieben hätten. Es sollte einer der einzigen Calls sein, den sie nicht contesteten.
Danach war wieder Schweden an der Reihe: 11:4. Wir warfen nochmals alles nach vorne, holten alles aus unsern Beinen raus, schrien uns die Seele aus dem Leib und setzten zu einem Comeback an. Mit Erfolg! Plötzlich war Druck da in der Defence, Schweden warf die Scheiben weg wie wir in der ersten Halbzeit, und wir schrieben drei Breaks hintereinander. Die Lage sah schon besser aus, aber noch nicht rosig, zudem die Schweden ihren nächsten Punkt zum 8:12 schreiben konnten. In diesem Punkt lief die Zeit ab, Spiel auf 14.
Wir bissen weiter, gaben nicht auf und wurden dafür belohnt. Schweden war nervös, wir hatten Selbstvertrauen getankt und holten uns zwei weitere Breaks zum 11:12. Beim 11:13 für Schweden standen wir dann mit dem Rücken zur Wand. Jeder Fehler konnte die Niederlage bedeuten. Wir kämpften beherzt weiter und holten uns ein weiteres Break zum 13:13! Double Game Point! Niemand hätte uns das in der Halbzeit zugetraut! Der letzte Punkt war hart umkämpft, wir holten uns die Scheibe zwei Mal, warfen sie dann aber auch zwei Mal weg, und so wurde eines der wohl grössten Come Backs der Ultimate Geschichte nicht belohnt und wir verloren das Spiel.

Der Traum vom Gold aus. Die Enttäuschung gross, eine grosse Leere in Köpfen und Herzen…

post

Viertelfinal: Schweiz – Dänemark

Endlich K.O.-Phase des Turniers. Jetzt beginnt die EM richtig – gewinnen oder ausgeträumt!
Im Morgen-Spiel boten sich Dänemark und Frankreich eine Schlacht im Vor-Viertelfinal. Frankreich hatte gestern im Spiel gegen England zuviel Kräfte liegen gelassen und musste das bessere Ende den Dänen überlassen. So traten wir im ersten Knock Out Spiel gegen Dänemark an.

© Ädu Moser

Wir hatten in der ersten Gruppe schon gegen sie gespielt und knapp gewonnen. Wir wussten, dass wir damals nicht die beste Leistung gezeigt hatten, die Dänen noch fit waren und noch keine Ausfälle zu verzeichnen hatten. Anders dieses mal.
Unser Plan war es, gleich Kapital zu schlagen aus den Strapazen ihres Morgen-Spiels. Gleich in den ersten Punkten mit voller Kraft starten, viel Druck aufsetzten und frühe Breaks schreiben. Damit ihre Moral knicken, und ihre Hoffnungen auf einen Sieg möglichst gleich begraben.
Den ersten Punkt zum 1:1 schrieben sie ungefährdet, obwohl unsere Defence gleich mit viel Energie guten Druck aufsetzte. Beim zweiten Anlauf schafften wir dann schon das erste Break zum 3:1. Wir spielten uns ab dann regelrecht in einen Rausch, liessen im Druck nie nach, spielten fokussiert und abgeklärt die Scheibe in die Endzone und nahmen den Dänen jegliche Hoffnung auf einen Sieg. Zur Halbzeit war das Spiel mit 9:2 praktisch schon entschieden.
Im Wissen, dass auch schon solche Ausgangslagen verspielt worden sind, und dass Dänemark ein Team ist das solche „Wunder“ zuzutrauen sind, versuchten wir ähnlich furios in die zweite Hälfte zu starten.
Wir konnten uns tatsächlich gleich ein weiteres Break zum 10:2 erspielen. Danach leistete sich unsere Offence einige Fehler zu viel, was ihnen das Re-Break zum 10:4 ermöglichte. Dies brachte die Hoffnung in die Gesichter der Dänen zurück und mobilisierte nochmals Kräfte in ihren Beinen. Für unserern nächsten Offence Punkt mussten wir hart arbeiten, konnten dann aber nach 8 Minuten die Scheibe in der Endzone fangen!
Noch immer beflügelt von ihrem Break schrieben auch die Dänen ihren nöchsten Punkt zum 5:11. Danach schafften wir es erneut den Druck in der Defence zu erhöhen und nahmen ihnen in regelmässigen Abständen Breaks ab. So auch der letzte Punkt, der das letzte Break der Partie zum Endstand von 17:7!

Die andern Favoriten konnten sich in ihren Viertelfinals ebenfalls behaupten. So kommte es Morgen zu den Halbfinal-Paarungen: England – Deutschland, Schweiz – Schweden.

Unser Spiel gegen Schweden wird sicherlich nicht so einfach wie das Viertelfinal. Wenn wir aber mit dem selben Power und dem selben Fokus in das Spiel kommen, ist der Kurs auf Sieg gesetzt! Morgen um 12:00 gehts los!